Weblog von Helena Nürnberger

KUMA BLOG

Endspurt für die Freiwilligen und ein besonderes Jubiläum

Endspurt für die Freiwilligen und ein besonderes Jubiläum

29.04.22
Introtext: 

20 Jahre FSJ Kultur! Dieses ganz besondere Jubiläum feiert dieses Jahr der Freiwilligendienst. Verschiedene Veranstaltungen und Aktivitäten, sowie #dankefuer20jahre und #fsjkulturbw begleiten den Jahrestag. Mit dem Motto „Rein ins Leben“ startete 2001 der erste FSJ-Jahrgang mit 125 Plätzen in fünf Bundesländern. Heute sind es über 2400. Zu diesem Anlass melden wir FSJler uns mal wieder. Denn: Auch die Kunsthalle bietet drei FSJ Kultur-Stellen an. Wir – das heißt Sophia, Lotta und ich (Leon) – haben uns bereits in einem früheren Blogbeitrag vorgestellt. Doch nun sind wieder einige Monate vergangen. Was ist seitdem passiert?

„Im neuen Jahr war ich viel im Bereich der digitalen Kunstvermittlung aktiv und habe dort bei den Drehs von „Do-It-Yourself“- und Erklärvideos assistiert“, erzählt Lotta. Sie ist in der Kunstvermittlung tätig. „Mit den kleinen Filmen bringt die Kunsthalle Schüler*innen ausgewählte Kunstwerke näher. Ansonsten habe ich vor allem die alltäglichen Aufgaben weitergeführt, wie zum Beispiel den Besucherservice oder das Begleiten von Workshops. Eine der größten Herausforderungen für sie ist das eigenverantwortliche Projekt. Dieses muss jede*r Freiwillige im Rahmen des Dienstes durchführen. Auch wenn es mit der jeweiligen Einsatzstelle abgesprochen werden muss, sind die Möglichkeiten vielfältig. Kreativität und Eigeninitiative sind hier gefragt. Dafür bereitet Lotta zusammen mit FSJler*innen aus einer anderen Einsatzstelle einen Ferienworkshop für Kinder vor. „Da daran gleich zwei Einsatzstellen beteiligt sind, benötigen wir besonders viel kleinteilige Planung, Zeit und Absprache. Das ist zwar herausfordernd, macht aber auch viel Spaß.“

In den letzten Monaten durfte ich (Leon) die Pressearbeit zu den neuen Ausstellungen begleiten und auch einige Journalist*innen, etwa bei Fernsehdrehs betreuen. Besonders gut gefallen hat mir auch mein eigenes Projekt. Für den freien Radiosender Bermudafunk habe ich mehrere Hörfunkstücke zu aktuellen Themen aus der Kunsthalle verfasst, so beispielsweise ein Interview mit der Kuratorin Dr. Inge Herold zur aktuellen Ausstellung „Hanna Nagel“ geführt. Die Beiträge wurden anschließend auch ausgestrahlt. Das hat alles so gut geklappt, dass ich sogar eine ganze Sendung moderieren durfte. Inzwischen wirke ich dort auch in meiner Freizeit mit.

Sophia aus dem Bereich Marketing war zu Beginn des Jahres noch sehr im Bereich Social Media eingebunden. Neben Posts und Stories, hat sie mit mir zusammen auch „Reels“ für den Instagram-Kanal der Kunsthalle erstellt. Das hat viel Spaß gemacht, und die Kurzvideos kamen beim Publikum auch sehr gut an. Momentan liegt ihr Fokus jedoch woanders: „Im Rahmen meines Projektes designe ich mithilfe einer Graphik-Designerin Stofftaschen, Postkarten und ein Roll-Up. Anschließend werden wir mit diesen Produkten an regionale Hochschulen gehen und unsere vergünstigte Jahreskarte für Student*innen bewerben.“

Zwei Drittel des FSJ sind jetzt zwar schon vorbei, jedoch steht auch in den kommenden vier Monaten noch einiges an. Zum Beispiel eine große Ausstellungseröffnung: „Urban Nature“ des Theater- und Künstlerkollektivs Rimini Protokoll. Dort wirken wir sogar als Regieassistenz mit. „Ich freue mich auch sehr auf die Kunstmesse ‚Art Karlsruhe‘ Anfang Juli, denn wir dürfen bei den Vorbereitungen helfen und live vor Ort dabei sein“, meint Sophia. Langweilig dürfte es also auch bis zum Schluss, also Ende August, nicht werden.

Unser Abschied scheint zwar noch weit entfernt, erste Planungen zu unserer Zukunft sind aber natürlich schon in vollem Gange. Lotta hat sich noch nicht eindeutig festgelegt. „Ich habe in diesem Jahr viele Ideen gesammelt. Auf jeden Fall möchte ich etwas in Richtung Kunst studieren, weil mir das einfach Freude macht. Dafür möchte ich in eine größere Stadt ziehen.“ Konkreter wird das schon bei Sophia: „Für mich war die Stelle im Bereich Marketing und Kommunikation perfekt. Im Laufe des Jahres hat sich der Gedanke bei mir gefestigt, dass ich in diesem Bereich bleiben will. Ab Oktober fange ich ein Studium im Bereich Marketing Management und Digitale Medien an!“

Auch mir hat das FSJ in beruflicher Hinsicht weitergeholfen. Meine spannenden Erfahrungen in der Pressestelle und mein Projekt haben mich in der Idee bestätigt, künftig im Journalismus arbeiten zu wollen. Ob ich sofort anfange zu studieren oder noch ein paar Praktika und freie Zeit einschiebe, ist noch nicht ganz sicher.

Wo es uns letztendlich hin verschlägt, sowie ein paar letzte Worte von uns gibt es dann nochmal im August. Doch schon jetzt können wir als Teil des Jubiläumsjahrgangs sagen, dass jede*r junge*r Schulabsolvent*in die Möglichkeit eines FSJ in Erwägung ziehen sollte!

DE

KUMA BLOG

STUDIO: Sara Nabil

STUDIO: Sara Nabil

28.04.22
Introtext: 

Ausstellungseröffnung und Performance am Mittwoch, 4. Mai 2022, 19.30 Uhr (MVV Kunstabend)

Für Sara Nabil ist ihre Kunst eine Form des Protests, eine Kritik an patriarchalen Strukturen und ein wesentliches Mittel, um den gesellschaftlichen Wandel zu gestalten. In ihren Rauminstallationen und Fotografien verbindet die afghanische Künstlerin Themen wie Flucht, Traum und Identität und setzt sich für die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen ein.

Die künstlerische Arbeit gibt ihr die Stimme zurück, die ihr in ihrem Heimatland entzogen wurde. Mit ihrer Performance im Atrium der Kunsthalle reagiert sie auf die Folgen der erneuten Machtübernahme der Taliban, in deren fundamentalistischem Weltbild weiblich gelesene Identität durch Geschlechtertrennung sowie durch strenge Kleider- und Verhaltensvorschriften bis zur Unsichtbarkeit reglementiert ist. Nabils Kunstprotest zeigt nicht nur, wie der weibliche Körper mit all seinen Facetten zum Austragungsort politischer Ideologien, kultureller Konflikte und Machtkämpfe wird, sondern auch wie er Selbstbestimmung und Freiheit birgt.

Sara Nabil (*1994, Kabul) studierte Politikwissenschaften an der Karwan University in Kabul und seit 2016 Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Als politische Künstlerin von den Taliban verfolgt, sind ihre eigene Fluchterfahrung und die Rechte afghanischer Frauen und Mädchen zentrale Themen ihrer Arbeiten.

Im STUDIO präsentiert die Kunsthalle Mannheim aktuelle Positionen zeitgenössischer Kunst. Das STUDIO gewährt dem transdisziplinären Experiment seinen Freiraum. Hier sehen die Besucher*innen in Wechselausstellungen neue Werke von internationalen Kunstschaffenden mit überraschenden Themen und Fragestellungen.

Benefizauktion der ARTgenossen

Diese Ausstellung wurde durch eine Benefizauktion der ARTgenossen, des jungen Fördervereins der Kunsthalle Mannheim, ermöglicht. Die Auktion fand anlässlich des 15-jährigen Bestehens der ARTgenossen im Juli 2021 statt und hatte es sich zum Ziel gesetzt, eine junge Künstler*innengeneration zu unterstützen. Versteigert wurden – passend zum 15. Jubiläum – 15 Werke zeitgenössischer Künstler*innen, unter anderem von Susa Templin, Wolfgang Ganter und Valentina Jaffé. Mit dem Erlös fördert der Förderverein die Ausstellungen junger zeitgenössischer Positionen im STUDIO der Kunsthalle.

DE

KUMA BLOG

Feiertage in der Kunsthalle Mannheim

Feiertage in der Kunsthalle Mannheim

20.12.21
Introtext: 

Öffnungszeiten und Programm zum Jahreswechsel – Feiertage geöffnet, 24.12. und 31.12. geschlossen

Die Kunsthalle Mannheim ist über die gesetzlichen Feiertage 2021 und 2022 geöffnet. Das heißt, am 25. und 26. Dezember 2021 sowie am 1. und 6. Januar 2022 können Besucher*innen die Sonderausstellungen und Sammlungspräsentationen besichtigen. Am 24. und 31. Dezember bleibt das Museum geschlossen.

Zu sehen ist die große Sonderausstellung „MUTTER!“, die noch bis zum 6. Februar 2022 die Wahrnehmung von Mutterschaft in der Kunst in den Blick nimmt. Im ersten Obergeschoss beleuchtet die Schau „MINDBOMBS“ Phänomene des Extremismus und Terrorismus aus Perspektive der zeitgenössischen Kunst. Im Graphischen Kabinett widmet die Kunsthalle dem niederländischen Zeichner Robbie Cornelissen eine Einzelausstellung. Im STUDIO sind Arbeiten von Sofia Duchovny, der diesjährigen Preisträgerin der Kunststiftung Rainer Wild, zu sehen. Zudem bieten sich die Feiertage für eine Entdeckung der neuen Sammlungspräsentation im Obergeschoss des Jugendstilbaus an. Dort zeigt die Kunsthalle Mannheim eine neu kuratierte Ausstellung, die sich den Schwerpunkten der Sammlungsgeschichte seit Museumsgründung 1909 widmet – von der Neuen Sachlichkeit bis zu den Nouveaux Réalistes sowie vom Expressionismus bis zur Abstraktion.

Die Kunsthalle Mannheim bittet die Besucher*innen sich vor ihrem Besuch über die aktuell gültigen Sicherheitsmaßnahmen gemäß der Landesverordnung Baden-Württembergs zu informieren. Zurzeit ist die 2G+ Regelung gültig. Spontanbesuche ohne Voranmeldung sind weiterhin möglich.

DE

KUMA BLOG

Kunsthalle erhält Förderung für digitale Vermittlung

Kunsthalle erhält Förderung für digitale Vermittlung

15.12.21
Introtext: 

Kunsthalle Mannheim erhält Corona-Sonderförderung des Landes für Vermittlungsprogramm im Rahmen von „Kunst trotz Abstand“

Die Kunsthalle Mannheim freut sich über eine Förderung für die Umsetzung zusätzlicher digitaler Angebote im Bereich Kunstvermittlung. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Impulsprogramms „Kunst trotz Abstand“ des Landes Baden-Württemberg.

Die Kunsthalle Mannheim setzt seit 2018 mit der Umsetzung ihrer digitalen Strategie auch im Bereich Bildung auf digitale Formate. Das Museum stellt Schulen seitdem kostenfreies Unterrichtsmaterial zum Download zur Verfügung. Dieses Angebot kann auch nun dank der Corona-Sonderförderung durch multimediales Unterrichtsmaterial erweitert werden. Neue digitale Wissens- und Aktionsmodule führen Schüler*innen ab der Sekundarstufe I an Schlüsselwerke der Museumssammlung heran und können flexibel in den Unterricht integriert werden. In der Erweiterung des physischen Vermittlungsangebots ins Digitale sieht die Kunsthalle das Potential, die Schüler*innen und Pädagog*innen beim digitalen Wandel in den Schulen zu unterstützen. Dabei orientieren sich die Formate an den Bildungsplänen Baden-Württembergs. Sie können flexibel als Selbstlerneinheiten und für Gruppenarbeit genutzt oder für die Arbeit im Klassenverbund herangezogen werden. Durch Einbindung von Bild-, Audio- und vor allem Videomaterial werden ausgewählte Kunstwerke auf ganz unterschiedliche Weise erfahrbar. Die digitalen Vermittlungsformate werden von erfahrenen Kunstvermittler*innen konzipiert und umgesetzt.

Das Land Baden-Württemberg fördert mit der Corona-Sonderförderung im Rahmen des Impulsprogramms „Kunst trotz Abstand“ die Wiederaufnahme der Bildungs- und Vermittlungsarbeit in nichtstaatlichen Museen. Eine Fachjury aus Mitgliedern der Landesstelle für Museumsbetreuung und des Kompetenzzentrums für Kulturelle Bildung und Vermittlung wählte insgesamt 62 Museen im Land für die Sonderförderung des Kunstministeriums aus, um ihre Vermittlungs- und Bildungsarbeit zu stärken.

DE

KUMA BLOG

Jung, freiwillig und kulturbegeistert: Verstärkung in der Kunsthalle Mannheim!

Jung, freiwillig und kulturbegeistert: Verstärkung in der Kunsthalle Mannheim!

10.12.21
Introtext: 

Was mache ich eigentlich nach der Schule, wie geht es nach dem Abschluss weiter? Diese Frage wird sich jeder von uns im Laufe seines Lebens gestellt haben, und sie zählt zweifelsohne zu den spannendsten. Denn auch, wenn für die Meisten nach den spannungsgeladenen Prüfungen erst einmal ein paar zwanglosere und schlafärmere Wochen anstehen, ist eine erste Entscheidung unausweichlich. Und diese kann in die Uni, einen Minijob im Restaurant oder nach Australien führen; doch eben auch in die Kunsthalle Mannheim.

Rund 750.000 Jugendliche in Deutschland haben in diesem Jahr ihre Schulausbildung beendet. Davon haben sich um die 50.000 für ein freiwilliges soziales Jahr entschieden, Drei davon absolvieren dieses nun in der Kunsthalle. Das sind wir: Sophia, Lotta und Leon. Immer wieder erntet man verwunderte Blicke, wenn man erzählt, dass man ein FSJ im Kunstmuseum macht. „Das geht? Macht man das nicht im Krankenhaus oder Altenheim?“ Sätze wie diese hören viele Freiwillige in der Kultur, nicht nur in der Kunsthalle. Aber immerhin 2.400 junge Erwachsene schlagen diesen Weg ein, und engagieren sich in einer Vielzahl an kulturellen Einrichtungen. Die Bandbreite reicht hier vom Museum über Bibliotheken bis hin zum Theater und bietet Tätigkeiten in verschiedenen Aufgabenbereichen.

Während viele Kulturbetriebe einen bis zwei FSJ-Plätze bereitstellen, bietet die Kunsthalle als große Institution drei Plätze mit verschiedenen Tätigkeitsfeldern an. Lotta beispielsweise arbeitet in der Kunstvermittlung. Sollten Sie mal eine Frage bezüglich Ihres Besuchs in der Kunsthalle haben, ist es nicht unwahrscheinlich, dass Sie ans Telefon geht. Sie betreut auch Workshops und übernimmt weitere Aufgaben im Besucherservice. Sophia ist im Bereich Marketing und Kommunikation aktiv, ich (Leon) in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. In der Kommunikationsabteilung, zu der wir beide gehören, können wir an Werbekonzepten und Social Media Posts mitarbeiten und bei der Kommunikation mit Journalisten oder der Vorbereitung von Pressekonferenzen unterstützen. Dabei werden wir aktiv eingebunden und können auch eigene Ideen und Projekte einbringen und vorantreiben. Drei Praktikant*innen die Kaffee kochen und Akten sortieren? Fehlanzeige.

Für uns neuen FSJler war der Einstieg in den ersten Septemberwochen auf jeden Fall alles andere als langweilig. Mit MINDBOMBS stand ein paar Tage nach Arbeitsbeginn sofort eine spannende neue Ausstellung ins Haus; ein paar Wochen später eröffnete die Kunsthalle die große Herbstausstellung „MUTTER!“. So kam es, dass die Abteilungen alle Hände voll zu tun hatten. Lotta wirkte fleißig an Workshops und weiteren Begleitveranstaltungen mit, Sophia kümmerte sich um das Bereitstellen der Flyer und bereitete Posts für Instagram und Facebook vor, während ich bei der Betreuung von Fernsehteams und der Erstellung von Pressemitteilungen half. Ziemlich schnell wurde uns FSJlern bewusst, wieviel Arbeit hinter allen Veranstaltungen, Ausstellungen und ihren Eröffnungen steckt.

Auch in den kommenden Monaten warten viele spannende Projekte und Ausstellungen auf uns. Jetzt geht es im Endspurt auf eine erholsame Weihnachtszeit zu. Wir FSJler freuen uns gemeinsam mit dem gesamten Team der Kunsthalle auf das kommende Jahr!

DE

KUMA BLOG

Urban Nature

Urban Nature

07.12.21
Introtext: 

Kunsthalle Mannheim und Nationaltheater Mannheim kooperieren 2022 in interaktivem Ausstellungsprojekt URBAN NATURE – Rimini Protokoll

In der Kunsthalle verwandelt sich der Ausstellungsraum im Juli 2022 in eine begehbare Installation. Teils mit Tablets und Kopfhörern ausgestattet, bewegen sich die Besucher*innen durch Szenarien einer Großstadt und schlüpfen in die Rolle unterschiedlicher Protagonist*innen. URBAN NATURE heißt die neuste Produktion des Autoren-Regie-Teams Rimini Protokoll, das international Ausstellungs- und Theaterprojekte realisiert. 2022 setzt die Kunsthalle Mannheim das multimediale und interaktive Ausstellungsprojekt in Kooperation mit dem Nationaltheater Mannheim um.

URBAN NATURE beschäftigt sich mit der Transformation urbaner Räume aus verschiedenen ökonomischen Perspektiven. Die Stadt wird dabei zum Vergrößerungsglas für die Extreme der Gesellschaft. Das Publikum ist eingeladen, in die Lebenswelt von sieben realen Personen, „Expert*innen des Alltags“ einzutauchen, die den Blick auf ihre persönlichen Erfahrungen, Überlebensstrategien und Utopien öffnen. Alle acht Minuten wechselt man dabei die Perspektive und betrachtet die Stadtkulisse etwa aus den Augen einer Anlageberaterin, eines Gefängniswärters, eines Kindes oder einer jungen Frau, die auf der Straße gelebt hat. „Wir schaffen damit eine ganz neue Art der Besuchserfahrung, die es an der Kunsthalle so noch nicht gegeben hat.“, so Johan Holten, Direktor der Kunsthalle Mannheim. „Bei dieser Produktion von Rimini Protokoll gehen Ausstellung und Theater ineinander über. Für uns war schnell klar, dass das Nationaltheater hier der perfekte Partner ist. Ich freue mich sehr über die Zusammenarbeit“. Christian Holtzhauer: „Mit URBAN NATURE knüpft das Nationaltheater an die erfolgreiche Arbeitsbeziehung mit Rimini Protokoll an - erinnert sei nur an die legendäre Aufführung „Wallenstein“ von 2005. Zugleich rücken Kunsthalle und Nationaltheater noch enger zusammen, um mit vereinten Kräften eine außergewöhnliche künstlerische Arbeit über die sich rasant verändernden Lebensbedingungen im urbanen Raum nach Mannheim zu bringen, also in eine Stadt, die diesen Wandel besonders aktiv zu gestalten versucht.“

Das Kollektiv Rimini Protokoll wurde im Jahr 2000 von Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel gegründet. Seit über 20 Jahren realisieren sie in verschiedenen Konstellationen international erfolgreiche Ausstellungs- und Theaterprojekte. Viele ihrer Arbeiten zeichnen sich durch einen spielerischen Umgang mit Technik aus. So griffen sie 2013 für das Projekt „Situation Rooms“ zum ersten Mal auf das interaktive Format der Video Walks zurück, um die Konflikte globalen Waffenhandel immersiv erfahrbar zu machen. Die Ausstellungsprojekte des Kollektivs waren bereits in zahlreichen Institutionen weltweit zu sehen, beispielsweise im Heidelberger Kunstverein, im Albertinum in Dresden, im Kunsthaus Zürich, an der Royal Academy of Arts London oder dem Brooklyn Museum New York. Mit dem Projekt URBAN NATURE setzt Rimini Protokoll seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Szenographen Dominic Huber fort.

URBAN NATURE ist eine Produktion von Centre de Cultura Contemporània de Barcelona – CCCB und Rimini Apparat. In Koproduktion mit Kunsthalle Mannheim, Nationaltheater Mannheim und Grec Festival de Barcelona. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, von der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien und durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa. In Zusammenarbeit mit Mediapro und Intitut del Teatre.

DE

KUMA BLOG

Anna Uddenberg erhält Hectorpreis 2022

Anna Uddenberg erhält Hectorpreis 2022

02.12.21
Introtext: 

Hector Stiftungen und Kunsthalle Mannheim verleihen 2022 Kunstpreis an Anna Uddenberg

Alle drei Jahre vergibt die Kunsthalle Mannheim zusammen mit den Hector Stiftungen den Hectorpreis an internationale Künstler*innen oder Kollektive. Eine Jury aus sieben Kurator*innen wählte nun die Künstlerin Anna Uddenberg als Preisträgerin des Jahres 2022 aus. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 20.000 € verbunden sowie eine Einzelausstellung, die vom 20. Mai 2022 bis zum 08. Januar 2023 in der Kunsthalle Mannheim gezeigt wird. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Eröffnung statt.

„Ich freue mich über die Entscheidung der Jury, mit Anna Uddenberg eine starke feministische Position auszuwählen, die mit ihrer künstlerischen Arbeit eine aufregende, anspruchsvolle und auch polarisierende Sicht auf Körperlichkeit, Geschlecht (oder Gender) und Warenästhetik präsentiert“, so Sebastian Baden, Kurator für zeitgenössische Kunst an der Kunsthalle Mannheim und Jurymitglied. Anna Uddenberg wurde 1982 in Stockholm geboren und lebt und arbeitet heute in Berlin. Sie begann ihr Kunststudium an der Städelschule in Frankfurt und wechselte dann an die Königliche Akademie der freien Künste in Stockholm, wo sie 2011 ihren Abschluss machte. Ihre Arbeiten wurden international in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt und sind in zahlreichen Sammlungen vertreten, darunter dem Kiasma Museum in Helsinki, der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, dem Stedelijk Museum in Amsterdam und der K11 Foundation in Shanghai.

Der Hectorpreis wird seit 1997 im dreijährigen Rhythmus von der Kunsthalle Mannheim und den Hector Stiftungen vergeben. Gemäß des Skulpturenschwerpunkts der Mannheimer Sammlung, werden Werke ausgezeichnet, die dreidimensional angelegt sind, also aus dem Bereich der Bildhauerei, der Objektkunst oder der Rauminstallation. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten Hiwa K, Alicja Kwade, Nairy Baghramian und Tobias Rehberger.

Die Jury für die Auswahl der Preisträgerin 2022 setzte sich aus Kurator*innen und Kunstexpert*innen aus ganz Deutschland zusammen: Dr. Sebastian Baden, Kurator zeitgenössische Kunst, Kunsthalle Mannheim, Fatima Hellberg, Direktorin, Bonner Kunstverein, Dr. Damian Lentini, Kurator, Haus der Kunst München, Suzana Leu, Kuratorin, Ludwig Museum Koblenz, Solvej Ovesen, Direktorin Galerie Wedding, Franciska Zólyom, Direktorin, Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig und John Feldmann, Mitglied im Beirat der Hector Stiftungen.

DE

KUMA BLOG

Rainer Wild Preisträgerin im Studio

Rainer Wild Preisträgerin im Studio

25.11.21
Introtext: 

Ausstellung „Sofia Duchovny: Going Red“ ist ab Mittwoch, 1.12., ab 18 Uhr, im Studio der Kunsthalle Mannheim zu sehen

Sofia Duchovny ist die diesjährige Preisträgerin der Kunststiftung Rainer Wild. Mit der Auszeichnung ist eine Ausstellung im Studio der Kunsthalle Mannheim verbunden, die erstmals am Mittwoch, den 1. Dezember 2021, zwischen 18 und 22 Uhr, im Rahmen des MVV-Kunstabends präsentiert wird.

Sofia Duchovny arbeitet konzeptuell im Bereich Installation, mit skulpturalen und malerischen Arbeiten, sowie mit grafischen Interventionen im öffentlichen Raum. Im Studio, wo die Kunsthalle regelmäßig junge zeitgenössische Positionen präsentiert, sind ab Mittwochabend Malereien und Skulpturen der Künstlerin zu sehen. Duchovny nutzt in ihrem Schaffen flexible und leichte Materialien. Transparente Tüllstoffe und Glasfaserstäbe spannen in ihren Skulpturen bestickte Flächen auf. In Trailern, Postern und Performances inszeniert sie ihre eigene künstlerische Persona auf humorvolle und überspitzte Weise. Die Bildwelten, die sie entwirft, erinnern an Werbefotografie und Filmplakate. Auch in der Ausstellung in der Kunsthalle blickt das Gesicht der Künstlerin den Besucher*innen immer wieder unter verschiedenen Farb-Ebenen aus dem Hintergrund entgegen. Sofia Duchovny wurde 1988 in Moskau geboren, ist in Deutschland aufgewachsen und studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Städelschule in Frankfurt am Main. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Die 2009 gegründete Kunststiftung Rainer Wild des Heidelberger Unternehmers, Stifters und Kunstsammlers Prof. Dr. Rainer Wild zeichnet mit dem 2015 ins Leben gerufenen Förderpreis bildende Künstler*innen aus ganz Deutschland unter 35 Jahren aus. Auf Wunsch der Stiftung wird der Preis seit 2020 in Mannheim verliehen. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 5000 Euro verbunden, das der Künstlerin von der Kunststiftung Rainer Wild übergeben wird.

DE

KUMA BLOG

Mannheimer Sammlung neu präsentiert

Mannheimer Sammlung neu präsentiert

10.11.21
Introtext: 

Neue Sammlungspräsentation der Kunsthalle Mannheim im Jugendstilbau ab dem 12.11.2021

Ab dem 12. November dürfen sich die Besucher*innen auf eine komplett neu kuratierte Sammlungspräsentation im Obergeschoss des Jugendstilbaus freuen. Diese widmet sich den Schwerpunkten der Sammlungsgeschichte der Kunsthalle seit ihrer Gründung 1909. In vier Räumen des Ostflügels werden Werke von der Neuen Sachlichkeit bis zu den Nouveaux Réalistes gezeigt. Im Westflügel präsentiert die Kunsthalle zur Mannheimer Sammlung gehörende Werke vom Expressionismus bis zur Abstraktion und beleuchtet zudem die Ergebnisse der Provenienzforschung.

Die Sammlung der Kunsthalle Mannheim umfasst Werke verschiedener Epochen und Kunstrichtungen. So setzten sich die beiden ersten Museumsdirektoren Fritz Wichert und Gustav Friedrich Hartlaub intensiv mit dem Expressionismus auseinander. Die Ergebnisse dieser langjährigen Sammlungsarbeit präsentiert die Kunsthalle im Westflügel des Jugendstilbaus. Hier sind Werke vom Expressionismus bis zur Abstraktion zu sehen, unter anderem von Marc Chagall, Paul Klee, Willi Baumeister, Emil Nolde, Lovis Corinth, Wilhelm Lehmbruck, Umberto Boccioni, Robert Delaunay und László Moholy-Nagy. Vier Räume im Ostflügel zeigen ebenfalls prominente Werke von der Neuen Sachlichkeit bis zu den Nouveaux Réalistes. Ausgestellt werden Malereien, Skulpturen und Installationen von Künstler*innen wie Otto Dix, Max Beckmann, George Grosz, Daniel Spoerri, Niki de Saint Phalle, Pierre Soulages und Francis Bacon.

Ergänzend zur neuen Sammlungspräsentation finden begleitende Themenführungen statt, so zu den Meistern des Expressionismus, Francis Bacon und Alberto Giacometti, den Nouveaux Réalistes oder über Poesie im Bild von Marc Chagall bis Paul Klee.

Kurator*innen: Dr. Inge Herold und Dr. Matthias Listl

 

Die Sammlung der Kunsthalle Mannheim

Die Kunsthalle Mannheim erlangte nach ihrer Gründung 1909 durch moderne Sammlungskonzepte eine Vorreiterrolle in der deutschen Museumsszene. Bereits 1910 erwarb Fritz Wichert (Amtszeit: 1909–1923) ihr berühmtestes Gemälde: Édouard Manets „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“. Gustav Friedrich Hartlaub (Amtszeit: 1923–1933) prägte 1925 den Begriff der „Neuen Sachlichkeit“ und brachte die realistische Malerei der zu Ende gehenden 1920er-Jahre nach Mannheim. Nach dem Zweiten Weltkrieg legte die Kunsthalle ihren Schwerpunkt auf Skulpturen und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Museen der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst. Aktuell umfasst die Sammlung rund 2.300 Gemälde, 860 Skulpturen und Installationen, 34.000 Grafiken und 800 Objekte der angewandten Kunst. Neben Meisterwerken der Malerei und Grafik von Max Beckmann bis Francis Bacon glänzt die Sammlung mit einem Skulpturenbestand von Auguste Rodin bis Thomas Hirschhorn.

DE

KUMA BLOG

Kunsthalle Mannheim und IFFMH kooperieren

Kunsthalle Mannheim und IFFMH kooperieren

05.11.21
Introtext: 

Überdimensionale Videoinstallation in der Kunsthalle Mannheim: „If I Could Only Be Sure“ von Johanna Hullár – vom 11. bis 21.11.21

Über die Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit des Lebens: Vom 11. bis zum 21.11.2021 kommt die Videoinstallation „If I Could Only Be Sure“ von Johanna Hullár ins STUDIO der Kunsthalle Mannheim. Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Internationalen Filmfestival Mannheim Heidelberg statt und ist Teil der Sektion „Facing New Challenges“.

Das Video zeigt bewegte und überdimensionierte Stillleben im Close-up. Zu sehen sind Alltagsgegenstände und organisches Material in unterschiedlichen Zuständen. Kräftige Farben, Lichteffekte und ein speziell für das Video komponierter Sound wirken auf die Wahrnehmung der Betrachter*innen ein. Die Künstlerin greift zahlreiche Themenfelder der modernen Kunsttheorie wie den Ekel oder das Fluide auf und knüpft an die kunsthistorische Tradition des barocken Stilllebens an. Durch eine Collage verschiedener, sich wiederholender Momente entsteht der Eindruck eines zeitlichen Prozesses.

Geboren 1989 in Budapest, hat Johanna Hullár zunächst in Ungarn Fotografie studiert und ihr Masterstudium 2020 in der Schweiz an der École cantonale d’art (ECAL) de Lausanne abgeschlossen. Für das von IFFMH und Kunsthalle Mannheim präsentierte Werk „If I Could Only Be Sure“ erhielt sie dabei den Hochschulpreis der ECAL. Johanna Hullár lebt und arbeitet in Zürich.

DE