Die Dauerausstellung veranschaulicht die Auswirkungen, die die Zeit des Nationalsozialismus bis heute auf die Kunsthalle Mannheim, ihre Sammlung sowie auf die mit dem Museum verbundenen Menschen hat. Ein Fokus liegt auf dem dauerhaften Verlust von über 500 Werken, den das Museum 1937 im Zuge der Beschlagnahmungen „entarteter Kunst“ erlitten hat. Deutlich wird aber auch, dass die Kunsthalle Mannheim nicht ausschließlich als Opfer zu begreifen ist. In der Ausstellung wird mit den „Kulturbolschewistischen Bildern“ gleichzeitig auch der Blick auf jene 1933 von der Kunsthalle Mannheim durchgeführte Propaganda-Ausstellung gelenkt, die am Anfang der nationalsozialistischen Hetzkampagnen gegen die moderne Avantgarde steht.
Wie unmittelbar und brutal der Nationalsozialismus in das Leben vieler eingriff, die mit der Kunsthalle Mannheim verbunden waren, zeigt ein zweiter Themenbereich. Im Mittelpunkt stehen die Lebenswege von fünf jüdischen Familien aus Mannheim. Sie alle trugen als Stifter zum Auf- und Ausbau der Mannheimer Sammlung bei und blieben dem Museum – trotz Flucht und Vertreibung – auch nach 1945 verbunden.
Mit den bisherigen Ergebnissen der Provenienzforschung an der Kunsthalle Mannheim werden abschließend die Anstrengungen thematisiert, die das Museum aktuell unternimmt, um von den Nationalsozialisten begangenes Unrecht aufzudecken und möglichst wieder gut zu machen. Der Besucher hat hier die Möglichkeit, die komplizierte Suche nach sogenannter NS-Raubkunst in der Mannheimer Sammlung nachzuvollziehen. Die Provenienzforschungsstelle wurde durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste gefördert.
Kurator: Dr. Mathias Listl
Gefördert durch:
Ausstellungskatalog
Zur Eröffnung der Ausstellung erscheint der Katalog „(Wieder-)Entdecken – Die Kunsthalle Mannheim 1933 bis 1945 und die Folgen“, herausgegeben von Dr. Ulrike Lorenz und Dr. Mathias Listl. (Deutsch/Englisch, 120 Seiten, ca. 90 Abb., 19,50 Euro). Erhältlich im Museumsshop der Kunsthalle Mannheim.
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