UMBERTO BOCCIONI "EINZIGARTIGE FORMEN DER KONTINUITÄT IM RAUM" - IM MUSEUM

Standort: Hector-Bau, Ebene 1, Terrasse der Freunde

LEVEL 1: EINSTIEG

 

1. Icebreaker: Wie lautet der Titel?

 

 

 

2. Umberto Boccioni und die futuristische Skulptur

 

 

 

3. Schokoladenseite

"Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum" ist eine Vollplastik, das heißt, dass man sie von allen Seiten betrachten kann. Die Formen sind in diesem Fall so gestaltet, dass sie mit jedem Schritt, den man um die Figur herumgeht, vollkommen anders aussehen. Obwohl sie stillsteht, wirkt die Figur bewegt.

Gehe langsam um die Skulptur herum und betrachte sie von allen Seiten. Welche Ansicht gefällt dir am besten? Erstelle eine Bestenliste und ziehe die Ansichten, die ungefähr deiner Lieblingsposition entsprechen, auf die Plätze 1 bis 4. Welche bekommt den ersten Platz?

 

 

 

4. Futurismus: Wie alles begann

Der Süditaliener Umberto Boccioni lernte 1907 in Mailand den Schriftsteller Filippo Tommaso Marinetti kennen. Marinetti hatte die Idee, eine neue künstlerische Bewegung zu gründen. Sie nannte sich „Futurismo“ (Futurismus). Ziel der Bewegung war es, sich von den Schatten der Vergangenheit zu befreien und ganz der Zukunft – Italienisch futuro – zu widmen. Es sollte in allen Bereichen des Lebens einen Neuanfang geben – so auch in der bildenden Kunst, der Literatur, der Musik oder der Architektur.

Marinetti verfasste 1909 ein Manifest – einen Text, der mit scharfem Ton die Ziele der Futuristen erläuterte. Noch bevor es die Gruppe eigentlich gab, ließ Marinetti sie in seinem Text durch die Wir-Form zu Wort kommen. Künstler wie Umberto Boccioni, Carlo Carrà, Luigi Russolo, Giacomo Balla und Gino Severini sahen sich in Marinettis rebellischen Forderungen bestätigt. Sie schlossen sich der Bewegung an. Man wollte das moderne Leben feiern - die Geschwindigkeit, die Kraft ja sogar den Lärm der neuen Maschinen, der nun das städtische Leben prägte.

Von links nach rechts die Futuristen: Luigi Russolo, Carlo Carrà, Filippo Tommaso Marinetti, Umberto Boccioni und Gino Severini vor dem Gebäude der Zeitung Le Figaro in Paris 1912

 

 

 

5. Challenge: Quiz

 

 

 

6. Das erste Manifest des Futurismus

Die Futuristen wollten alles bisher Dagewesene hinter sich lassen. Alles sollte neu sein. 1909 veröffentlichte Filippo Tommaso Marinetti auf der Titelseite der Pariser Tageszeitung "Le Figaro" einen Text, mit dem er den Futurismus begründete. Angriffslustig verkündete er in dem sogenannten Manifest...

 

 

 

7. Was ist das?

Schau dir die Figur von allen Seiten genau an. Kannst du die Ausschnitte zuordnen? Ist es eine Nahansicht des Kopfes, des Oberkörpers, der Beine oder der Basis, auf der die Figur steht? Ziehe die Fotos in die entsprechende Körperregion.

 

 

 

8. Soll das ein Mensch sein?

 

 

 

9. Make: Mensch - Maschine

Nun andersherum gefragt. Gibt es eine Stelle, die dich ganz besonders an eine bestimmte Maschine, ein Fortbewegungsmittel oder einfach einen Gegenstand denken lässt, der nichts mit einem menschlichen Körper zu tun hat? Mache ein Foto von dieser Stelle und zeichne auf einem Papier oder über eine App, was du dort siehst - unabhängig davon, ob es das schon 1913 gab.

 

 

 

10. Forme uniche della continuità nello spazio

Seiner schreitenden Figur gab der Künstler den Titel „Forme uniche della continuità nello spazio“. Übersetzt heißt das: „Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum“. Ein sehr umständlicher Titel, der eher wie eine mathematische Untersuchung klingt und nicht unbedingt an eine menschliche Figur denken lässt. Hier wird deutlich, wie sehr sich der Futurist mit dem modernen technisierten Lebens befasste.

Umberto Boccioni ging es nicht darum, einen bestimmten Menschen möglichst getreu wiedergeben. Vielmehr wollte er den modernen Menschen an sich und die Auswirkungen des modernen Lebens auf den Menschen einfangen. Er machte greifbar, wie das neue Maß an Geschwindigkeit und Dynamik das Bild vom Menschen aber auch die Vorstellung von Raum und Zeit verändert. Lange Wege wirkten durch die Beschleunigung der Fortbewegung viel kürzer. Was früher Wochen dauerte war durch moderne Technologien in wenigen Tagen, Stunden oder gar Minuten möglich. Um dieser Eigenschaft des modernen Lebens Ausdruck zu verleihen, entwickelte Boccioni eine Formensprache, die die ständige Bewegung im Raum zu einem einzigen Körper zusammenfasste.

Umberto Boccionis Figur wirkt auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Mensch und Maschine – eine Art Transformer. Doch sie ist weit mehr als das. 

 

 

 

Museums-Challenge

Wenn du nicht ins 2. Level wechseln willst, dann gehe hier direkt zur Museums-Challenge.

 

 

LEVEL 2: VERTIEFUNG

 

11. Wusstest du...?

 

 

 

12. Ungleiche Zwillinge

 

 

 

13. Augen auf!

 

 

 

Museums-Challenge: Zeit - Raum

Umberto Boccioni und seine Kollegen der futuristischen Bewegung waren nicht die einzigen Künstler, die sich mit GeschwindigkeitRaum und Zeit befassten. Bis heute sind diese Themen hoch aktuell. Wir leben in einer Welt, in der technische Innovationen den Alltag bestimmen und immer wieder neue Rekorde gebrochen werden: schneller, höher, weiter soll es gehen. 

Ist dir in der Kunsthalle ein Werk begegnet, das sich mit Bewegung, Raum und/oder Zeit befasst? Schreib dir den Titel auf und mache dir Gedanken darüber, wie die Künstlerin oder der Künstler dies zum Ausdruck brachte. Was unterscheidet das Werk von Umberto Boccionis "Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum"?