"THE SECRET LIFE OF PLANTS FOR ROBERT FLUDD" - E-LEARNING

Anselm Kiefer, "The Secret Life of Plants for Robert Fludd", 2001, Kunsthalle Mannheim

Kiefer-Sammlung Grothe in der Kunsthalle Mannheim

© Anselm Kiefer

 

1. Augen auf!

 

 

2. Mein erster Eindruck

Schau dir die mehrteilige Arbeit "The Secret Life of Plants for Robert Fludd" genau an. Beschreibe stichpunktartig deinen ersten Eindruck.

 

 

3. Unter die Lupe genommen

Nun wollen wir zwei Werke genauer betrachten.

© Anselm Kiefer

 

Schau dir zunächst diese Arbeit an.

 

Was siehst du alles? Öffne ein Textfeld und notiere dir Stichpunkte.

 

 

 

Nun betrachte dieses Werk.

© Anselm Kiefer

 

Um welche Elemente hat er diese Komposition im Vergleich zur vorigen erweitert? Öffne ein Textfeld und notiere deine Beobachtungen stichpunkartig.

 

 

4. Weltbild im Wandel

Der Wandel vom Ptolomäischen (geozentrischen) zum Kopernikanisches (heliozentrischen) Weltbild war ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur modernen Astronomie. Obwohl schon in der Antike erste Astronomen die Theorie vertraten, dass nicht die Erde (geozentrisch), sondern die Sonne (heliozentrisch) im Zentrum des Weltalls steht, konnte sich dieses Weltbild erst im 17. Jahrundert durchsetzen. 1543 beschrieb Nikolaus Kopernikus das heliozentrische Weltbild, doch erst mit den Schriften von Johannes Kepler und Isaac Newton konnte es sich durchsetzen. Dass sich nicht alles um die Erde dreht, war schwer mit den religiösen Vorstellungen vereinbar. Welche Rolle spielen die Erde und der Mensch, wenn sie nicht im Zentrum stehen, sondern nur ein winziger Teil des Universums sind?

 

 

 

1. Andreas Cellarius, Szenographie des ptolemäischen Weltsystems, Harmonia Macrocosmica, 1661
2. Gregor Reisch, Typus Astronomie, Margarita Philosophica nova, 1512
3. Gregor Reisch, De principiis astronomie, Margarita Philosophica nova, 1512
4. Gregor Reisch, Halo, Regenbogen und Komet, Margarita Philosophica nova, 1512
5. Nikolaus Kopernikus, De revolutionibus orbium coelestium, De ordine coelestium orbium (Von der Ordnung der Himmelskörper), 1543, hier 1566

 

 

 

5. Schuhe und ein Vogel?

Die riesigen Formate mit den unzähligen Flecken und Punkten rufen die überwältigende Dimension des Universums in Erinnerung. Zugleich verweist Anselm Kiefer mit den Sternbildern sowie Zahlen- und Buchstabenreihen auf die Menschen, die sich seit jeher mit den Sternen befassen. Die Beobachtung und Deutung des Himmels - sei es aus religiösen, magisch-mystischen, philosophischen oder naturwissenschaftlichen Gründen - spielt seit Tausenden von Jahren eine große Rolle.

 

Was meinst du, wieso hat der Künstler ein Paar Schuhe und ein ausgestopftes Tier in die Kompositionen eingebunden? Wofür könnten sie deiner Meinung nach stehen?

Öffne ein Textfeld und notiere Stichpunkte.

 

 

Nun schaue dir ein weiteres Werk der Serie an. Um welches Sternbild könnte es sich handeln? Welche Rolle spielt der mit weißem Gips ummantelte Ast hier?

© Anselm Kiefer

 

Die natürliche Verästelung der Zweige erinnert an die Formen einer...?

 

 

 

6. Wusstest du?

 

 

7. Augen auf!

Anselm Kiefer, "The Secret Life of Plants for Robert Fludd", 2001, Kunsthalle Mannheim, © Anselm Kiefer

 

Hast du unter den 14 Werken das Bild entdeckt, in das der Künstler den Titel der Serie notiert hat?

 

Welches weitere Wort hat der Künstler hier mit Kreide ins Bild geschrieben?

 

 

 

8. The Secret Life of Plants

 

 

9. Alles hängt zusammen

Der Künstler Anselm Kiefer befasst sich in "The Secret Life of Plants for Robert Fludd" mit dem Kosmos und zugleich dem Leben auf der Erde. Er greift sowohl moderne als auch traditionelle wissenschaftliche Methoden der Sternbestimmung auf und bindet in seine Bilder Versatzstücke aus dem Alltag und der Natur ein. Nicht nur durch den Titel, sondern auch durch die Wahl des Materials Blei wird deutlich, dass Magisch-Mystisches im Spiel ist. Nach Fludds Naturphilosophie ist der Mensch ein Abbild des Universums. Folglich hat alles Irdische seine Entsprechung im Unendlichen des Weltraums. Jede Pflanze auf der Welt hat in seinen Augen ihren eigenen Stern am Firmament. Geht es nach den Autoren von "The Secret Life of Plants", so haben diese Pflanzen Gefühle, wie ein Mensch oder ein Tier. Es sind alternative Betrachtungsweisen und Erklärversuche. Sie belegen, dass es noch viele Geheimnisse gibt. Die Erkenntnis, nur ein winziger Teil in der unendlichen Weite des Kosmos zu sein, ist überwältigend. Welche Rolle spielen der Mensch und sein Handeln?

 

 

10. Kurz gesagt

Hier könnt ihr Näheres über das Werk erfahren und euch zusammen mit unserer Kunstvermittlerin Andrea Ostermeyer auf eine kleine Erkundungsreise begeben.

 

 

11. Who's who: Anselm Kiefer

Anselm Kiefer zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Seit Jahrzehnten befasst sich der 1945 geborene Maler und Bildhauer mit grundlegenden Fragestellungen des Lebens. Neben Literatur, Geschichte, Religion oder Politik sind auch Kosmologie, antike Mythologie, Alchemie und Mystik für ihn wichtige Inspirationsquellen. 
Wiederholt greift Anselm Kiefer Themen auf, die in der Nachkriegszeit vielerorts verdrängt wurden. Neben der Geschichte Deutschlands und der deutschen Erinnerungskultur widmet sich der Künstler den Rätseln unseres Daseins sowie der Vergänglichkeit des Lebens. Dabei greift er nicht nur zu Pinsel und Farbe, sondern bindet alltägliche Materialien wie Pflanzen, Erde, Asche oder Blei in seine Arbeiten mit ein.

 

 

12. Quiz

 

 

13. Komos Kiefer

In den 1980er Jahren entfernte sich Anselm Kiefer von der klassischen Art mit Farben und Pinseln zu malen. Er begann, alltägliche Materialien wie Stroh, Blumen, Asche oder Blei in seine Werke einzubinden. Bei der Wahl der Materialien spielt nicht nur das Aussehen eine große Rolle, sondern auch die symbolische bzw. kulturelle Bedeutung.

 

Blei

Schon früh spielt das „arme“ Material Blei in Kiefers Werk eine wichtige Rolle. Das Schwermetall ist leicht verformbar, hat einen niedrigen Schmelzpunkt, ist das Element mit der höchsten Massen- und Ordnungszahl und nicht zu vergessen giftig. Nicht nur als Werkstoff, sondern auch als Bestandteile der astrologischen und alchemistischen Lehren blickt es auf eine lange Vergangenheit zurück. Als das Dach des Kölner Doms renoviert wurde, zögerte der Künstler nicht und ersteigerte tonnenweise Blei der weltberühmten Kirche.

 

Sonnenblumen

Sonnenblumen begegnet man oft im Werk von Anselm Kiefer. Die Blumen, deren Köpfe am Ende ihres Lebens große Samen ausbilden, machen den ewigen Kreislauf von Leben und Tod sichtbar. Sie stehen für die lebensspendende Sonne und Licht - Licht im physikalischen Sinne, aber auch im magisch-mystischen Sinne. Denn Kiefer befasst sich viel mit der mystischen Verbindung zwischen dem Leben auf der Erde und dem Kosmos.

 

Sterne

Mit dem Thema Kosmos befasst sich der Künstler in einzelnen Werken, Werkserien und Künstlerbüchern. Man trifft auf Titel wie "Sternenfall" (1992), "Das geheime Leben der Pflanzen" (2001-2002), "The Secret Life of Plants: Ein Künstlerbuch" (2003). Das Wort geheim lässt erahnen, dass es nicht um eine rein naturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Kosmos geht. Vielmehr setzt sich der Künstler mit den Rätseln unseres Daseins auseinander. Er wirft einen Blick auf die Weltanschauungen der Vergangenheit, die zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Kulturen verbreitet waren. Sie bewegten sich zwischen Wissenschaft, Mystik und Religion. Einige Arbeiten sind dem englischen metaphysischen Philosophen, Alchemisten und Arzt Robert Fludd gewidmet (1574-1637).

 

Pflanzen, Sterne, Erde und Komos

In einem Interview im Jahr 1996 erklärt Anselm Kiefer, dass er "in der Sonnenblume, wenn sie reif und schwer ist und sich zum Boden neigt, mit den sehr schwarz gewordenen Körnern in der Mitte ihrer Krone" das Firmament mit den Sternen sieht. Weiter heißt es:

"Das ist allerdings nichts Neues. Robert Fludd stellte eine genaue Verbindung zwischen den Sternen und den Pflanzen her. Seiner Meinung nach gibt es keine einzige Pflanze ohne einen Stern, der mit ihr am Himmel korrespondiert. Somit werden die Pflanzen von den Sternen beeinflusst und gelenkt. Das ist eine sehr schöne Idee. Alle Dinge sind miteinander verbunden, auf der Erde, aber auch im Kosmos."

(Interview mit Bernard Comment - Auszug aus „Anselm Kiefer. Cette obscure clarté qui tombe des étoiles", Interview von Bernard Comment, artpress, Nr. 216, September 1996, S. 19-27, hier S. 21)

 

 

14. Make

Anselm Kiefer spielt mit Verweisen. Er lädt dazu ein, einen zweiten und dritten Blick auf seine Werke zu werfen und auf seinen gedanklichen Spuren zu wandeln. Oft entstehen dabei ungewohnte Verknüpfungen, die zum Nachdenken anregen.

Unsere Suche nach Antworten, nach einem Sinn des Lebens geht weit zurück und ist in allen Kulturen zu finden. Glaube und Wissenschaft gehen dabei nicht immer Hand in Hand. Vieles ist bis heute nicht erforscht. Auch wenn "The Secret Life of Plants" Versuche beschrieb, die eher dem Paranomalen als der Naturwissenschaft zuzuschreiben sind (Backster Effect), so ist bis heute das komplexe Verhalten der Pflanzen nicht restlos erforscht. Wissenschaftler fragen sich etwa, weshalb Tomatenpflanzen Geräusche von sich geben, wenn sie zu wenig Wasser haben. Angesichts des Klimawandels ist jedoch eines klar, dass wir Menschen unser Verhältnis zur Natur umgehend ändern müssen.

 

Das geheime Leben...

99 Prozent der Biomasse aller Lebewesen auf der Erde entfallen auf die Pflanzen. Regelmäßig werden rote Listen veröffentlicht, die auf die Gefährdung der einheimischen Arten aufmerksam machen. Die Listen werden immer länger.

Nun bist du an der Reihe. Verhelfe einer der Pflanzen auf das Cover eines vermeintlichen Buches, das sich dem geheimen Leben dieser Pflanze widmet. Wähle hierzu eine der Pflanzen aus, die aktuell stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind.

 

1. Das Bild

Bei der Gestaltung des Bildes kannst du moderne Mittel nutzen - Filzstifte, Schablonengraffiti, Zeichen-Apps etc. - oder auf ganz traditionelle Mittel zurückgreifen - Feder und Tusche, Bleistift, Wasserfarben. Beachte, dass die Schrift ausreichend Platz hat.

2. Die Schrift

Gestalte eine Schrift, die deine Bildaussage unterstreicht. Sie sollte gut leserlich sein.

 

Was du dazu brauchst

Zeichenkarton DIN A4

Mittel deiner Wahl (Filzstifte, Buntstifte, Feder und Tusche, Wasserfarben, Apps)