"THE SECRET LIFE OF PLANTS FOR ROBERT FLUDD" - IM MUSEUM

© Anselm Kiefer

Standort: Kubus 1, Ebene 1, Hector-Bau

 

 

1. Augen auf!

 

 

2. Mein erster Eindruck

Schau dir die mehrteilige Arbeit "The Secret Life of Plants for Robert Fludd" genau an. Beschreibe stichpunktartig deinen ersten Eindruck.

 

 

3. Unter die Lupe genommen

Nun wollen wir zwei Werke genauer betrachten.

Schau dir zunächst die Arbeit an, in die der Künstler die Schuhe eingebunden hat.

Was siehst du alles? Öffne ein Textfeld und notiere dir Stichpunkte.

 

 

 

Nun betrachte das Werk rechts daneben an. Um welche Elemente hat er diese Komposition im Vergleich zur vorigen erweitert?

Öffne ein Textfeld und notiere deine Beobachtungen stichpunkartig.

 

 

4. Weltbild im Wandel

Der Wandel vom Ptolomäischen (geozentrischen) zum Kopernikanisches (heliozentrischen) Weltbild war ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur modernen Astronomie. Obwohl schon in der Antike erste Astronomen die Theorie vertraten, dass nicht die Erde (geozentrisch), sondern die Sonne (heliozentrisch) im Zentrum des Weltalls steht, konnte sich dieses Weltbild erst im 17. Jahrundert durchsetzen. 1543 beschrieb Nikolaus Kopernikus das heliozentrische Weltbild, doch erst mit den Schriften von Johannes Kepler und Isaac Newton konnte es sich durchsetzen. Dass sich nicht alles um die Erde dreht, war schwer mit den religiösen Vorstellungen vereinbar. Welche Rolle spielen die Erde und der Mensch, wenn sie nicht im Zentrum stehen, sondern nur ein winziger Teil des Universums sind?

 

1. Andreas Cellarius, Szenographie des ptolemäischen Weltsystems, Harmonia Macrocosmica, 1661
2. Gregor Reisch, Typus Astronomie, Margarita Philosophica nova, 1512
3. Gregor Reisch, De principiis astronomie, Margarita Philosophica nova, 1512
4. Gregor Reisch, Halo, Regenbogen und Komet, Margarita Philosophica nova, 1512
5. Nikolaus Kopernikus, De revolutionibus orbium coelestium, De ordine coelestium orbium (Von der Ordnung der Himmelskörper), 1543, hier 1566

 

5. Schuhe und ein Vogel?

Die riesigen Formate mit den unzähligen Flecken und Punkten rufen die überwältigende Dimension des Universums in Erinnerung. Zugleich verweist Anselm Kiefer mit den Sternbildern sowie Zahlen- und Buchstabenreihen auf die Menschen, die sich seit jeher mit den Sternen befassen. Die Beobachtung und Deutung des Himmels - sei es aus religiösen, magisch-mystischen, philosophischen oder naturwissenschaftlichen Gründen - spielt seit Tausenden von Jahren eine große Rolle.

 

Was meinst du, wieso hat der Künstler ein Paar Schuhe und ein ausgestopftes Tier in die Kompositionen eingebunden? Wofür könnten sie deiner Meinung nach stehen?

Öffne ein Textfeld und notiere Stichpunkte.

 

 

Nun schaue dir die Arbeit an, die eine Ebene darüber in der Mitte hängt. Vergleiche sie mit diesem Sternbild. Welche Rolle spielt der mit weißem Gips ummantelte Ast hier?

 

Die natürliche Verästelung der Zweige erinnert an die Formen einer...?

 

 

6. Make

In dem Werk über dem ausgestopften Vogel steht das Wort "Taube". Es handelt sich auch hierbei um ein echtes Sternbild. Der Künstler hat in das geometrische Liniengebilde wieder einen weißen Ast eingebunden. Kannst du im Miteinander aus Linien und Ast eine Taube erkennen?

Nehme dein mobiles Gerät oder Stift und Papier zur Hand und skizziere das Tier.

 

 

 

7. Wusstest du?

 

 

 

8. Who's who: Anselm Kiefer

 

 

 

9. Augen auf!

Hast du unter den 14 Werken das Bild entdeckt, in das der Künstler den Titel der Serie geschrieben hat?

Welches weitere Wort hat der Künstler hier mit Kreide ins Bild geschrieben?

 

 

 

10. The Secret Life of Plants

 

 

11. Alles hängt zusammen

"Robert Fludd stellte eine genaue Verbindung zwischen den Sternen und den Pflanzen her. Seiner Meinung nach gibt es keine einzige Pflanze ohne einen Stern, der mit ihr am Himmel korrespondiert. Somit werden die Pflanzen von den Sternen beeinflusst und gelenkt. Das ist eine sehr schöne Idee. Alle Dinge sind miteinander verbunden, auf der Erde, aber auch im Kosmos."

(Interview mit Bernard Comment - Auszug aus „Anselm Kiefer. Cette obscure clarté qui tombe des étoiles", Interview von Bernard Comment, artpress, Nr. 216, September 1996, S. 19-27, hier S. 21)

 

Der Künstler Anselm Kiefer befasst sich in "The Secret Life of Plants for Robert Fludd" mit dem Kosmos und zugleich dem Leben auf der Erde. Er greift sowohl moderne als auch traditionelle wissenschaftliche Methoden der Sternbestimmung auf und bindet in seine Bilder Versatzstücke aus dem Alltag und der Natur ein. Nicht nur durch den Titel, sondern auch durch die Wahl des Materials Blei wird deutlich, dass Magisch-Mystisches im Spiel ist. Nach Fludds Naturphilosophie ist der Mensch ein Abbild des Universums. Folglich hat alles Irdische seine Entsprechung im Unendlichen des Weltraums. Jede Pflanze auf der Welt hat in seinen Augen ihren eigenen Stern am Firmament. Geht es nach den Autoren von "The Secret Life of Plants", so haben diese Pflanzen Gefühle, wie ein Mensch oder ein Tier. Es sind alternative Betrachtungsweisen und Erklärversuche. Sie belegen, dass es noch viele Geheimnisse gibt. Die Erkenntnis, nur ein winziger Teil in der unendlichen Weite des Kosmos zu sein, ist überwältigend. Welche Rolle spielen der Mensch und sein Handeln?

 

 

12. Museums-Challenge

Mit dem globalen Anstieg der Temperatur rückt mehr denn je die Rolle des Menschen ins Bewusstsein. Seit der Industrialisierung und Technologisierung hat sich das Selbstverständnis des Menschen radikal gewandelt. Einhergehend mit diesem Wandel geriet auch Schritt für Schritt das Mensch-Naturverhältnis aus dem Gleichgewicht. Selbst im Kosmos haben die Menschen ihre Spuren hinterlassen.

Längst ist der Mond nicht mehr der einzige Satellit, der die Erde umkreist. Tausende künstliche Raumflugkörper haben die Menschen in die Umlaufbahn gebracht. Sie erfüllen wissenschaftliche, kommerzielle oder militärische Zwecke. Jeder abgeschaltete Satellit, aber auch jede Reise ins Weltall hinterlässt Müll.

Während die einen nach Wegen zurück zu einem Leben im Einklang der Natur suchen, setzen andere auf neue Technologien, mit der sie die Schieflage unter Kontrolle bringen können. Noch nie zuvor rückten die Gefahren eines globalen Klimawandels so sehr ins Bewusstsein, wie in den letzten Jahren.

Auch viele Künstler*innen befassen sich verstärkt mit dem Verhältnis des modernen Menschen zur Natur.

Mache dich in den Ausstellungsräumen auf die Suche nach drei Kunstwerken, die dich persönlich ansprechen. Vielleicht spiegeln sie deine eigenen Gedanken und Ideen, Sorgen oder gar Ängste wider? Mache ein Foto und notiere dir stichpunkartig, weshalb du dich für diese Werke entschieden hast.