PROVINIENZFORSCHUNG

Sammlung

Von November 2011 bis Juli 2018 erforschte die Kunsthalle systematisch die Herkunft aller Gemälde, Skulpturen und Graphiken in ihrem Bestand. Ziel der maßgeblich vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste unterstützten Projekte war es, möglichst lückenlos die Besitzerwechsel aller vor 1946 entstandenen Kunstwerke zu klären. Dadurch sollen während des Nationalsozialismus unrechtmäßig entzogene Kunstwerke identifiziert und ihren früheren Besitzern bzw. deren Erben restituiert werden.

Im ersten Schritt wurde die Herkunft von 667 Gemälden und Skulpturen untersucht. Dabei konnte für 515 Objekte eine unbedenkliche Herkunft festgestellt werden. Bei 135 Objekten konnte der Verbleib zwischen 1933 und 1945 nicht restlos aufgeklärt werden, jedoch ohne dass Hinweise auf NS-Raubkunst festgestellt wurden. Bei 17 Kunstwerken kamen schließlich eindeutige Verdachtsmomente für den Tatbestand der NS-Raubkunst ans Licht.
Zwischen August 2015 und Juli 2018 wurde auch die Graphische Sammlung systematisch überprüft. Von den insgesamt 2253 untersuchten Inventarnummern erwiesen sich 1709 als eindeutig unbedenklich, während 518 Provenienzen als lückenhaft, aber ohne Verdacht auf NS-Raubkunst einzustufen sind. Diese Verdachtsmomente kamen dagegen bei 25 Graphiken zum Vorschein. Die Radierung „Der Trinker“ von Wilhelm Leibl ist schließlich eindeutig als NS-Raubkunst zu werten.    
 
Alle möglicherweise belasteten Werke sowie die eindeutig belastete Graphik wurden an die Datenbank von Lost Art gemeldet. Alle zu diesen Werken bekannten Fakten sind hier einsehbar.

Ernst Barlach, Der singende Mann, 1928
Edgar Degas, Danseuse - position de quatrième devant sur la jambe gauche, première étude,1883-1911
Hugo Freiherr von Habermann, Damenbildnis, 1884
Karl Hofer, Gehöft (Tessiner Landschaft), 1933

Dörte Ilsabe Dennemann
Veranstaltungen bis 100 Personen

Telefon: +49 621 293 6437
E-Mail:
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Kunsthalle Mannheim
Friedrichsplatz 4
68165 Mannheim
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