
Max Beckmann, Fastnacht (Pierrette und Clown), 1925, Ölfarbe auf textilem Bildträger, Kunsthalle Mannheim (Foto: Kunsthalle Mannheim / Kathrin Schwab)
1. Aufgepasst!
Lange Zeit ging es in der Kunst darum, die Welt möglichst naturgetreu auf der Leinwand darzustellen. Die Fotografie war noch nicht erfunden. Wer zur Zeit des Barock mit dem Pinsel etwa Körper, Haut, Stoff und Schmuck täuschend echt nachahmen konnte, galt als wahrer Meister. Über 300 Jahre später haben sich das Kunstverständnis und die Rolle der Kunstschaffenden stark gewandelt.
Vergleiche das Doppelporträt, das der berühmte Maler Peter Paul Rubens von sich und seiner Frau zwischen 1609 und 1610 schuf, mit dem Gemälde "Fastnacht".
2. Was war früher?
"Fastnacht" ist ein Gemälde, das in einer sehr bewegten Zeit entstanden ist.
In seinen frühen Arbeiten legte Max Beckmann noch großen Wert darauf, das Gesehene im Bild naturgetreu wiederzugeben. Die Formen, Farben und der Raum wirken also natürlich. Mit dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) ändert sich seine Malweise. Der Künstler erlebte mit, welche seelischen und körperlichen Wunden der Krieg verursachte. Die Formen seiner Motive wurden kantiger und flächiger, die Körperproportionen verschoben sich und der Raum wurde schief.
3. Die Zwanzigerjahre
4. Neue Sachlichkeit
In der Kunsthalle Mannheim eröffnete 1925 eine Ausstellung mit dem Titel "Die Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus". Der damalige Direktor Gustav Friedrich Hartlaub versammelte über 30 Künstler. Auch Max Beckmann war dabei.
5. Wusstest du?
1925 hatte Max Beckmann in einem Brief an Quappi noch stolz von seiner Teilnahme an der Ausstellung "Neue Sachlichkeit" berichtet. 1928 folgte sogar eine Einzelausstellung des Künstlers in der Kunsthalle. Dort war auch "Fastnacht. Pierrette und Clown" zu sehen. Wenige Jahre später war das Museum jedoch der Ort, an dem die düsterste Zeit seines Lebens anbrach.
6. Zirkusreif
Max Beckmann ging gerne ins Theater, in den Zirkus oder ins Varieté. Dort beobachtete er genau, was um ihn herum geschah. Seine Begeisterung für Rollenspiele und Maskierung wird auch in vielen seiner Gemälde deutlich. Der Künstler vereinfacht die Formen und verwendet nur wenige Farben. Auf Grau-, Blau und Brauntöne treffen hier und da leuchtende Farbflächen.
1. Recherche
Schau dir im Bild "Fastnacht" die Formensprache und Malweise genau an. Welche Farben verwendet der Künstler? Wie geht er mit den Formen um? Mache dir Notizen.
2. Maskerade
Entwurf
Gestalte deine eigene Maske im Stil Max Beckmanns. Dabei bleibt es dir überlassen, ob die Maske einem Tier oder etwa einem Clown ähnelt. Wichtig ist, dass du die Formen und Farben so einsetzt, wie der Künstler selbst es getan hätte.
Beginne mit einer Skizze.
Umsetzung
Für die Umsetzung deiner Maske kannst du Pappkarton verwenden. Zeichne dir zunächst eine Form auf, die etwa so groß ist wie dein Gesicht. Bevor du die Augen in deine Maske schneidest, solltest du überprüfen, wo deine Augen genau sitzen und sie entsprechend auf dem Karton markieren. Nase, Ohren und andere Partien kannst du aus Karton ausschneiden, falten und mit Flüssigkleber oder einer Heißklebepistole befestigen. Nun kann die Maske bemalt werden. Um die Maske tragen zu können, kannst du nun an den Seiten links und rechts ein Stoffband befestigen.
Was du dazu brauchst
Papier für deine Entwürfe (DIN A4)
Pappkarton
Schere ggf. Cuttermesser
Flüssigkleber ggf. Heißklebepistole
Temperafarben und Pinsel
Stoffband (Befestigung der Maske)