
Max Beckmann, Fastnacht (Pierrette und Clown), 1925, Ölfarbe auf textilem Bildträger, Kunsthalle Mannheim (Foto: Kunsthalle Mannheim / Kathrin Schwab)
1. Aufgepasst!
2. Fastnacht, Fasching, Karneval
3. Wer, wie, was: Max Beckmann
4. Fastnacht - Pierrette und Clown
Max Beckmann gab dem Gemälde aus dem Jahr 1925 in seiner Bilderliste den Titel "Fastnacht". Später erhielt es den Zusatz "Pierrette und Clown". Der Künstler wählte auf den ersten Blick nicht gerade die übliche Kleidung einer Pierrette oder eines Clowns. Doch ein Kleidungsstück im Bild führt uns zum Bildtitel. Welches ist es?
Schau dir die Folien zum Thema Pierrot, Pierrette und Clown an und vergleiche sie mit dem Gemälde.
5. Nachgefragt
Untersuche nun das Gemälde ganz genau und beantworte folgene Quizfragen.
6. Aufgepasst!
Du hast dir das Werk nun genau angesehen. Jetzt hast du die Gelegenheit, dein Gedächtnis auf die Probe zu stellen. Betrachte das untenstehende Bild ohne auf das "Original" zu schauen. Hier haben sich 10 Fehler ins Bild geschlichen. Kannst du sie alle finden?
Tippe die Fehler im Bild an.
7. Schau mir in die Augen!
Hast du dich schon gefragt, wer links hinter Mathilde von Kaulbach (Quappi) sitzt?
Ein Freund von Max Beckmann erzählte einmal, dass der Künstler einst bei einem Maskenfest eine weiße Wollmütze über den Kopf gestülpt hatte. Durch zwei Löcher in der Mütze sah man nur seine Augen. Gern hat sich Max Beckmann mehr oder weniger offenkundig in seine eigenen Bilder geschlichen. Es handelt sich bei "Fastnacht" also um ein heimliches Selbstporträt des Künstlers, aber auch um ein Doppelporträt eines zukünftigen Ehepaars. Wenige Monate nach der Fertigstellung heiratete der Künstler die Dame an seiner Seite.
Der Künstler schuf im Laufe seines Lebens viele Selbstporträts. Schau dir die Bilder an und vergleiche sie mit dem Gemälde vor dir. Kannst du unter der weißen Maskierung seine Augen erahnen?
1. Max Beckmann, Selbstporträt, 1914, Kaltnadelradierung, Kunsthalle Mannheim Foto: Kunsthalle Mannheim
2. Max Beckmann, Selbstbildnis mit Griffel, 1917, Kaltnadelradierung, Kunsthalle Mannheim Foto: Kunsthalle Mannheim
3. Max Beckmann, Selbstbildnis mit rotem Schal, 1917, Öl auf Leinwand, Staatsgalerie Stuttgart
4. Max Beckmann, Selbstbildnis mit steifem Hut, 1921, Radierung, Staatsgalerie Stuttgart
5. Max Beckmann, Berliner Reise, Blatt 1: Selbst im Hotel, 1922, Lithographie, Staatsgalerie Stuttgart
6. Max Beckmann, Selbstbildnis in Schwarz, 1944, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München CC BY-SA 4.0
8. Max Beckmann
9. Make: Lebendes Bild
Bildet Dreiergruppen (2 Modelle und 1 Fotograf*in) und stellt die Posen der beiden Figuren nach. Die Fotografin oder der Fotograf passt auf, dass ihr dem Original möglichst nahekommt. Achtet nicht nur auf die Körperhaltung, sondern auch auf die Mimik und Gestik - soweit man sie erkennen kann. Wie gelenkig seid ihr?
Macht ein Foto von euren Inszenierungskünsten.
10. Stimmungsbarometer
Du hast das Gemälde jetzt schon sehr gut kennengelernt und bist vielleicht selbst in die Rolle von Quappi oder Max Beckmann geschlüpft. Vergleiche das, was du beobachtet hast, mit deiner eigenen Erfahrung.
Wirf einen weiteren Blick auf das Gemälde. Was meinst du, welche Botschaft vermitteln Quappis Blick, Gesichtsausdruck und Körperhaltung?
Schreibe deine Antwort in ein Textfeld und klicke auf den Pfeil, um im zweiten Schritt deine Antwort auf deinem Gerät zu speichern.
Make: Der Blick hinter die Maske
Während ihr maskierter Begleiter ein wahres Kunststück vollführt, wendet Quappi ihren Blick in eine ganz andere Richtung.
Was meinst du, welcher Gesichtsausdruck könnte sich hinter der weißen Maskierung verbergen?
Mache mit Bleistift und Papier oder einer App eine kleine Skizze des Gesichtsausdrucks.
11. Die Zwanzigerjahre
Nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) bestimmen Hunger, Arbeitslosigkeit und politische Unruhen den Alltag der Menschen. Als Max Beckmann "Fastnacht" im Jahr 1925 malt, hat sich die Lage verbessert. In ganz Deutschland entsteht ein reges Nachtleben. Auch wenn der Alltag in weiten Teilen der Bevölkerung noch immer von Entbehrung und Unsicherheit geprägt ist, geht man ins Theater, in Bars oder ins Kino. Der graue, beschwerliche Alltag trifft auf die schillernde Nacht.
12. Max Beckmann der Maskenspieler
Max Beckmann malte sehr oft Menschen seines direkten Umfelds. Mathilde von Kaulbach, seine zweite Ehefrau, begegnet man häufig in seinen Bildern. Man trifft aber auch auf ihn selbst. Gerne schlüpfte er in unterschiedliche Kostüme. Mal ist er ein eher düsterer Clown, mal versteckt er sich hinter einer fratzenartigen Maske.
Für den Künstler war das ganze Leben ein Schauspiel, ein Welttheater. Jeder Mensch trägt seine Maske und spielt seine Rolle.
13. Aufgepasst!
Lange Zeit ging es in der Kunst darum, die Welt möglichst naturgetreu auf der Leinwand darzustellen. Die Fotografie war noch nicht erfunden. Wer zur Zeit des Barock mit dem Pinsel etwa Körper, Haut, Stoff und Schmuck täuschend echt nachahmen konnte, galt als wahrer Meister. Über 300 Jahre später haben sich das Kunstverständnis und die Rolle der Kunstschaffenden stark gewandelt.
Vergleiche das Doppelporträt, das der berühmte Maler Peter Paul Rubens von sich und seiner Frau zwischen 1609 und 1610 schuf, mit dem Gemälde "Fastnacht".
14. Was war früher?
Wie ihr gesehen habt ist "Fastnacht" ein Gemälde, das in einer sehr bewegten Zeit entstanden ist.
In seinen frühen Arbeiten legte Max Beckmann noch großen Wert darauf, das Gesehene im Bild naturgetreu wiederzugeben. Die Formen, Farben und der Raum wirken also natürlich. Mit dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) ändert sich seine Malweise. Der Künstler hat gesehen, welche seelischen und körperlichen Wunden der Krieg verursachte. Die Formen seiner Motive werden kantiger und flächiger, die Körperproportionen sind verschoben und der Raum schief.
15. Die Zwanzigerjahre
16. Neue Sachlichkeit
In der Kunsthalle Mannheim eröffnete 1925 eine Ausstellung mit dem Titel "Die Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus". Der damalige Direktor Gustav Friedrich Hartlaub versammelte über 30 Künstler. Auch Max Beckmann war dabei.
17. Wusstest du?
1925 hatte Max Beckmann in einem Brief an Quappi noch stolz von seiner Teilnahme an der Ausstellung "Neue Sachlichkeit" berichtet. 1928 folgte sogar eine Einzelausstellung des Künstlers in der Kunsthalle. Dort war auch "Fastnacht. Pierrette und Clown" zu sehen. Wenige Jahre später war das Museum jedoch der Ort, an dem die düsterste Zeit seines Lebens anbrach.
18. Zirkusreif
Max Beckmann ging gerne ins Theater, in den Zirkus oder ins Varieté. Dort beobachtete er genau, was um ihn herum geschah. Seine Begeisterung für Rollenspiele und Maskierung wird auch in vielen seiner Gemälde deutlich. Der Künstler vereinfacht die Formen und verwendet nur wenige Farben. Auf Grau-, Blau und Brauntöne treffen hier und da leuchtende Farbflächen.
1. Recherche
Schau dir im Bild "Fastnacht" die Formensprache und Malweise genau an. Welche Farben verwendet der Künstler? Wie geht er mit den Formen um? Mache dir Notizen.
2. Maskerade
Entwurf
Entwerfe deine eigene Maske im Stil Max Beckmanns. Dabei bleibt es dir überlassen, ob die Maske einem Tier oder etwa einem Clown ähnelt. Wichtig ist, dass du die Formen und Farben so einsetzt, wie der Künstler selbst es getan hätte.
Umsetzung
Für die Umsetzung deiner Maske kannst du Pappkarton verwenden. Zeichne dir zunächst eine Form auf, die etwa so groß ist wie dein Gesicht. Bevor du die Augen in deine Maske schneidest, solltest du überprüfen, wo deine Augen genau sitzen und sie entsprechend auf dem Karton markieren. Nase, Ohren und andere Partien kannst du aus Karton ausschneiden, falten und mit Flüssigkleber oder einer Heißklebepistole befestigen. Nun kann die Maske bemalt werden. Um die Maske tragen zu können, kannst du nun an den Seiten links und rechts ein Stoffband befestigen.
Was du dazu brauchst
Papier für deine Entwürfe (DIN A4)
Pappkarton
Schere ggf. Cuttermesser
Flüssigkleber ggf. Heißklebepistole
Temperafarben und Pinsel
Stoffband (Befestigung der Maske)