ÉDOUARD MANET "DIE ERSCHIESSUNG KAISER MAXIMILIANS" - IM MUSEUM

Standort: Kubus 1, Ebene 1, Hector-Bau

LEVEL 1: EINSTIEG

Édouard Manet und die Erschießung Kaiser Maximilians

Zwischen 1868 und 1869 schuf der französische Maler Édouard Manet (1832 - 1883) dieses großformatige Gemälde. Es ist das Ergebnis einer monatelangen Auseinandersetzung mit einem höchst brisanten Thema. Dem Künstler wurde jedoch verboten, das Werk öffentlich in Frankreich zu zeigen. 

Wer sind die Menschen im Bild? Was passiert hier? Wo spielt sich die Szene ab? Wird hier ein historisches Ereignis festgehalten? Wieso durfte der Künstler das Bild nicht in Frankreich ausstellen?

 

1. Was siehst du?

Betrachte das Gemälde genau und beantworte folgende Fragen:

 

 

2. Wieso, weshalb, warum?

 

 

 

 

3. Unter die Lupe genommen

 

 

 

4. Make: Eye-Tracking

Wie ein Regisseur lenkt Édouard Manet den Blick der Betrachter*innen. Woran bleibt dein Blick haften, welche Details ziehen dich in den Bann?

Skizziere das Bild grob und zeichne den Weg ein, den deine Augen beim Betrachten des Werks nehmen. Was ist dir als erstes ins Auge gesprungen? Wohin kehrt dein Blick immer wieder zurück?

 

 

 

5. Was wäre, wenn ...

Vergleiche das Original vor dir mit diesem manipulierten Bild. Was würde passieren, wenn es die Mauer, die Zuschauer*innen und die Landschaft dahinter nicht gäbe? Was wäre deiner Meinung nach anders?

Schreibe deine Antwort in ein Textfeld und klicke auf den Pfeil, um im zweiten Schritt deine Antwort auf deinem Gerät zu speichern.

 

 

 

6. Édouard Manet und die akademische Kunst

 

 

6.1 Aufgepasst!

Der französische Maler Jacques-Louis David fing 1784 mit "Schwur der Horatier" eine aus der Antike überlieferte Geschichte ein. Es geht um den Kampf der Horatier gegen die Curiatier. Effektvoll setzte David den Mut der Brüder in Szene, die bereit sind, ihr Leben für ihre Heimatstadt Rom zu riskieren.

Jacques-Louis David, "Der Schwur der Horatier", 1784, Öl auf Leinwand, H 3,3 m x B 3,85 m, Musée du Louvree © 2018 RMN-Grand Palais (musée du Louvre) / Michel Urtado

 

 

 

 

7. Kunst im Zeitalter neuer Medien

Als Maximilian tausende Kilometer von seiner Heimat entfernt erschossen wurde, durfte selbst sein Hoffotograf kein Foto machen. Doch in kürzester Zeit waren Bilder in Umlauf, die die Szene nachbildeten. Zeitungen veröffentlichten angebliche Augenzeugenberichte. Fakten und Fiktion vermischten sich. Längst war ein neues Medienzeitalter angebrochen, in dem sich bereits die Herausforderungen der digitalen Ära abzeichneten.

 

 

 

8. Augenzeugen

8.1 Extrablatt

Welche Berichte und welche Bilder Manet kannte, welche er als glaubwürdig einstufte und für seine künstlerische Arbeit heranzog, bleibt offen. Dennoch lohnt sich ein Blick in die Zeitungen von damals. 

Folgende Passagen stammen aus dem Bericht, der am Donnerstag, den 10. Oktober 1867 im "Le Mémorial diplomatique" erschien. Vergleiche die folgenden Aussagen mit dem Gemälde!

 

8.2 #Schaulust

Heute ist es kaum denkbar, dass ein Ereignis nicht durch ein Foto oder Video festgehalten wird. Wie würden heutige Zuschauer*innen auf das Geschehen vor ihnen reagieren? Hole die Augenzeugen ins 21. Jahrhundert. Mach eine schnelle Skizze von deinen Zuschauer*innen - wie sehen sie aus, was tun sie?

 

 

 

Museums-Challenge

Wenn du nicht ins 2. Level wechseln willst, dann gehe hier direkt zur Museums-Challenge.

 

 

LEVEL 2: VERTIEFUNG

 

9. Was meinst du?

Wieso entschied sich Manet dazu, unter seine Signatur nicht das Jahr zu schreiben, in dem das Gemälde geschaffen wurde, sondern das genaue Datum der Erschießung Kaiser Maximilians in Mexiko?

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10. Augen auf!

Vergleiche dieses manipulierte Bild mit dem Original vor dir. Was macht der Mann mit dem Degen? Tippe den Hotspot an, um mehr zu erfahren.

 

 

 

11. Röntgenbrille

Manet enschied sich dazu, den Offizier mit dem erhobenen Degen wieder zu übermalen. Im Röngenbild kann man ihn noch erkennen. Hast du ihn entdeckt? Schau dir nun das Original vor dir an. Kannst du die Spuren sehen?

 

 

12. Wusstest du?

 

 

 

 

Museums-Challenge: Schau mich nicht so an!

Schaut euch im Museum um. Lässt sich an den Gesichtsausdrücken, der Körperhaltung und Gestik der Betrachter*innen ablesen, was sie gerade anschauen und was sie davon halten?

Was meint ihr, welche Reaktionen bekommen die Werke wohl tagtäglich zu sehen?

Sucht euch drei Werke der Dauerausstellung aus, die eurer Meinung nach ganz unterschiedliche Reaktionen auslösen. Nun nehmt eure Smartphone- oder Tablet-Kamera und stellt in kleinen Gruppe nach, was die Werke zu Gesicht bekommen.

Macht jeweils ein Foto von den Publikumsreaktionen und eines von dem Werk. Können eure Mitschüler*innen erraten, welche Werke "betrachtet" wurden?

 

Was ihr dazu braucht:

1 - 3 Schauspieler, die in die Rolle der Zuschauer*innen schlüpfen.

1 Fotografin oder Fotografen

1 Assistentin oder Assistenten, um die "Zuschauer*innen" zu koordinieren.

(Smartphone-)Kamera