DIX "STREICHHOLZHÄNDLER II" - IM MUSEUM

Das Gemälde zeigt einen blassen, mageren Jungen neben einer Säule stehend. Er hat übergroße Augen, einen schmalen Mund und kurzes, blondes Haar. Der große Mantel ist am Ärmel ausgefranst. In seiner rechten Hand hält er eine Streichholzschachtel.
Otto Dix, Streichholzhändler II, 1927, Mischtechnik auf Holz, Kunsthalle Mannheim © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 (Foto: Kunsthalle Mannheim / Margita Wickenhäuser)

Otto Dix, Streichholzhändler II, 1927, Mischtechnik auf Holz, Kunsthalle Mannheim © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 (Foto: Kunsthalle Mannheim / Margita Wickenhäuser)

 

Aufgepasst

Betrachte das Gemälde, das sich vor dir im Ausstellungsraum befindet, genau und beantworte folgende Fragen.

 

 

 

(Un)beschwerte Kindheit

Vergleiche das hier gezeigte Bild "Spielende Kinder an der Seeküste" mit dem Gemälde "Streichholzhändler II", das sich vor dir im Ausstellungsraum befindet.

 

 

Die Zwanzigerjahre

 

 

Farbdetektiv

Der Künstler schuf das Bild mit verschiedenen Farben auf Holz. Wichtig war ihm, die Figur und den Umraum genau zu erfassen. Dabei spielt auch die Wahl der Farbtöne eine große Rolle.

 

 

[...] 1919/20 fing ich an, ganz grau, ohne viel Farbe zu malen. Da es diesem Erleben, da es dem, was ich sah - der grauen Straße, den grauen Menschen -, am nächsten kam.
Otto Dix (Aus: Otto Dix 1891-1969, Museum Villa Stuck, Kat. München 1985, S. 288.)

Neue Sachlichkeit

Die schwierigen Bedingungen der Nachkriegsjahre spiegelten sich in der Kunst, in der Literatur oder im Theater wider. Viele Kulturschaffende beschrieben, was sie sahen, ohne dabei zu beschönigen. Diese Entwicklung nannte man Neue Sachlichkeit.

 

Alltag in den 1920er-Jahren

Den Kindern, die an der Straße standen, um etwas zu verkaufen oder zu betteln, begegneten im Laufe des Tages viele unterschiedliche Menschen. Die 1920er-Jahren waren ein Jahrzehnt der Widersprüche. Arm und Reich prallten aufeinander. Man traf auf Aufbruchsstimmung und Lebensslust sowie auf Frustration, Angst und Wut.

Die Männer trugen meist Anzüge, Hemd und Weste. Auch die sogenannten Knickerbocker waren sehr beliebt. Das waren weite, halblange Hosen. Frauen hatten sich von den engen Korsetts befreit und trugen nun gerade geschnittene, knielange Kleider, in denen sie sich gut bewegen konnten. Auch Hosen und Anzüge waren bei Frauen beliebt. Damit unterstrichen sie ihre Forderung nach Gleichberechtigung von Mann und Frau.

 

 

Museums-Challenge: Was würden andere dazu sagen?

Ein Gegenüber

Begebt euch in den Ausstellungsräumen auf die Suche nach anderen Porträts. Sie können aus derselben oder einer ganz anderen Zeit stammen. Sucht euch eine Person aus, die ihr in Gedanken auf den Jungen treffen lasst.

Macht ein Foto vom Streichholzhändler und eines vom gewählten Porträt (Achtung ohne Blitz!).

Begegnung

Nun stellt euch vor, der Junge bietet eurer Figur seine Streichhölzer an. Betrachtet den Gesichtsausdruck und die Körperhaltung eures Wahlporträts. Wie würde die Person reagieren? Würde sie mit ihm sprechen, ihm Streichhölzer abkaufen oder achtlos an ihm vorbeigehen? Haltet das, was eurer Meinung nach passiert, in drei kleinen Comicbildern fest. Ihr könnt eure Fotos als Grundlage nehmen oder die beiden Figuren kurz skizzieren. Was sie denken oder sagen wird in Sprech- und Gedankenblasen sichtbar.