Constantin Brâncuşi (1876 - 1957), "Le grand poisson", 1930 (Guss 1968), Bronze, Marmorsockel, Kalksteinsockel, Kunsthalle Mannheim / VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Leihgabe des Landes Baden-Württemberg
1. Rundherum
Schau dir das Kunstwerk von Constantin Brâncuși genau an. Mit dem Schieberegler kannst du virtuell um das Werk herumgehen.
2. Augen auf!
Vergleiche die verschiedenen Ansichten mit den hier gezeigten Schattenrissen. Nur eine Ansicht ist richtig. Tippe das richtige Bild an.
3. Aufgepasst!
Der Künstler hat ein Tier dargestellt. Dabei hat er sich auf das Wesentliche beschränkt, auf typische Merkmale und Eigenschaften.
4. Who's who: Constantin Brâncuşi
5. Typisch!
Der Künstler hat sich mit Fischen auseinandergesetzt und dargestellt, was er als typisch für diese Tiere empfand. Dabei ging es ihm nicht um einen bestimmten Fisch (wie Karpfen, Goldfisch oder Hai), sondern um das, was allen Fischen gemeinsam ist. Welche Besonderheiten weisen Fische auf?
Schiebe die Wörter, die das Aussehen und Verhalten eines Fisches im Kern beschreiben, in das Bild.
Schau dir "Der große Fisch" noch einmal genau an. Welche Eigenschaften und Merkmale, die für einen Fisch typisch sind, kannst du in der Skulptur wiederfinden?
Notiere dir Stichpunkte in einem Textfeld.
6. Der große Fisch
Das Kunstwerk „Der große Fisch“ hat Constantin Brâncuși im Jahr 1930 geschaffen. Es handelt sich dabei um eine Skulptur aus Bronze, die verbunden durch einen kleinen gerundeten Marmorsockel auf dem runden Kalksteinsockel im Raum zu schweben scheint.
Die Bronze ist poliert und spiegelt somit die Umgebung wider.
Constantin Brâncuşi, Fish, 1922, Marmor, Spiegel und Sockel aus Eiche, Philadelphia Museum of Art © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 / bpk / Philadelphia Museum of Art / Art Resource, NY
Constantin Brâncuși hat über mehrere Jahre hinweg sieben Fassungen des Fisches geschaffen. Die Fische und die Sockel hat er aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Sein erster Fisch entstand 1922. Er ist aus hellem Marmor und sitzt über einem runden Spiegel auf einem dunklen Sockel aus Eichenholz. Es folgten mehrere Fassungen aus Bronze. Einige dieser Fische scheinen über einem Spiegel zu schweben.
1930 schloss der Künstler das Thema ab. Ein großer Fisch aus grauem Marmor steht heute im Museum of Modern Art New York.
7. Wo ist was?
Constantin Brâncuşi überlässt es dir, den Fisch in seinem Kunstwerk zu entdecken. Gehe einmal um die Skulptur herum. Wo ist vorne und wo hinten? Wo könnten deiner Meinung nach die Augen sitzen?
Ziehe ein oder zwei Augen in den "Köper", um den Kopf zu markieren.
8. Es ist nicht alles Gold, was glänzt
"Der Große Fisch“ von Constantin Brâncuşi ist aus dem Material Bronze. Bronze ist eine metallische Verbindung (Legierung). Sie wird für den Guss von Kunstwerken eingesetzt, da sie sehr vielseitig ist. Zudem ist sie witterungsbeständig und kann sowohl im Innenraum, als auch draußen aufgestellt werden. Die meisten Werke aus Bronze sind innen hohl. So lassen sie sich gut gießen, ohne dass Risse entstehen.
9. Fisch im Schlafrock
Um die Bronze zu schützen, wird dem Fisch von Constantin Brâncuşi im Museum nachts sogar ein Schlafanzug angezogen, der extra für ihn angefertigt wurde. Es ist eine Schutzhaube aus Stoff. Der Fisch wird von Zeit zu Zeit auch von den Restaurator*innen poliert, damit er weiterhin so schön glänzt.
Make
Was meinst du, wie sieht dieser "Schlafanzug" wohl aus? Entwerfe mit Stift und Papier oder einer Zeichen-App einen Pyjama, in dem sich "Der große Fisch" wohlfühlen könnte.
10. Wusstest du?
11. Kurz gesagt
Hier könnt ihr Näheres über das Werk erfahren und euch zusammen mit unserer Kunstvermittlerin Andrea Ostermeyer auf eine kleine Erkundungsreise begeben.
12. Das Atelier des Künstlers
In seinem Atelier am Montparnasse in Paris stellte Constantin Brâncuși seine Werke wie in einem Museum aus. Es ist ein Gesamtkunstwerk. Die Arbeiten sind bewusst und mit gezielter Beleuchtung in Szene gesetzt. Daneben finden sich auch seine selbst gebauten Möbel. Es sind alle Entstehungsphasen seiner Kunstwerke zu sehen, vom Materialrohling bis hin zur fertigen Skulptur. In einer Ecke des Ateliers entwickelt der Künstler sogar die Fotos, die er selbst von seinen Werken gemacht hat. Nach seinem Tod hinterlässt Constantin Brâncuși dem französischen Staat das Atelier mit 215 Skulpturen und über 500 Fotos, sowie seine Bildhauerwerkzeuge. Später wird dieses Atelier an einem anderen Ort in Paris genau nachgebaut und ist heute tatsächlich ein Museum im Museum.
Blick ins Atelier
1. Constantin Brâncuşi, Selbstporträt des Künstlers, 1933, Fotografie, Paris, Centre Pompidou / © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, bpk | CNAC-MNAM | Constantin Brâncuşi
2. Constantin Brâncuşi, Atelier des Künstlers, um 1935, Fotografie, Paris, Centre Pompidou / © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, bpk | CNAC-MNAM | Constantin Brancusi
13. Aus der Tierwelt
Der Bildhauer Constantin Brâncuși hat sich in einigen seiner Arbeiten mit verschiedenen Tieren beschäftigt. Und zwar vor allem mit solchen, die entweder schwimmen oder fliegen. Denn die Körper von Tieren, die sich durch die Lüfte oder das Wasser bewegen, kamen seiner Vorliebe für klare und einfache Formen sehr entgegen. Indem er die Tiere mit einfachen geometrischen Formen darstellt, bringt er ihr Wesen zum Ausdruck. Hier siehst du eine seiner Arbeiten. Schau sie dir genau an und vergleiche sie mit den Tieren darunter.
Das sieht aus wie...?
Welches Tier hat der Künstler hier dargestellt?
Constantin Brâncuşi, Phoque II, Paris, Centre Pompidou © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 / bpk | CNAC-MNAM | Philippe Migeat
14. Auf den Spuren von Constantin Brâncuși
Recherchiere, mit welchen der gezeigten Tiere der Künstler sich noch befasst hat.
15. Make: Das Wesentliche
Wähle ein Tier aus, das du besonders magst. Wie würdest du es darstellen, wenn du dich auf seine wesentlichen Eigenschaften beschränken müsstest? Nimm Stift und Papier zur Hand und zeichne - ohne den Stift abzusetzen - den Umriss des Tiers.
16. Das Târgu Jiu Ensemble
Constantin Brâncuși hat sein größtes Werk im Auftrag des Staates Rumänien geschaffen. Es ist eine dreiteilige Arbeit, die in der Stadt Târgu Jiu am Fluss Jiu steht und an die gefallenen rumänischen Soldaten des Ersten Weltkrieges erinnern soll.
Die Arbeit besteht aus "Der Tisch des Schweigens", "Das Tor des Kusses" und "Die Unendliche Säule".
Vor allem die Arbeit „Die Unendliche Säule“, auch „Die Säule der Unendlichkeit“ genannt, die 1938 eingeweiht wurde, ist sehr bekannt. Constantin Brancusi hat sie selbst auch als „Himmelsleiter“ bezeichnet. Sie ist 29,35 Meter hoch und besteht aus gusseisernen 16 Teilen, die mit vergoldetem Messing überzogen wurden. So streckt sie sich glänzend dem Himmel entgegen und ist schon von weitem zu sehen. Das Fundament (Unterbau) ist sogar 5 Meter tief in die Erde gegossen, damit es die 29 Tonnen schwere Säule tragen kann. Immer wieder tauchen solche Elemente, wie sie in dieser Säule sichtbar werden, im Werk des Künstlers auf.
17. Glanzvoll
Constantin Brâncuşi (*1876 - 1957), "Le grand poisson", 1930, Bronze, Marmorsockel, Kalksteinsockel, Kunsthalle Mannheim © VG Bild-Kunst, Bonn 2018 (Foto: Kunsthalle Mannheim)
Die glänzende Oberfläche der „Endlosen Säule“ soll, wie auch beim „Großen Fisch“, nicht nur einfach dekorativ oder schön sein. Darin soll sich vielmehr die Umgebung spiegeln, in der sich das Kunstwerk befindet. So kann sich die „Endlose Säule“ in den Himmel öffnen und der „Große Fisch“ im Kuppelsaal der Kunsthalle mit den Besuchern schwimmen. Durch die Veränderung des Lichts und der Spiegelungen sowie die sich beim Umschreiten ständig wandelnden Formen der Skulptur, wird das ruhende Kunstwerk scheinbar in Bewegung versetzt. Wie ein Fisch, der durch das Wasser flitzt.
18. Wusstest du?
19. Make: Bildergeschichte "Die Verwandlung"
Stell dir vor, "Der große Fisch" würde sich nachts, wenn niemand im Museum ist, in einen echten Fisch verwandeln. Wie würde diese Verwandlung aussehen und was würde passieren?
Schritt 1: Storyboard
Denkt euch eine kurze Geschichte aus und skizziert den groben Verlauf. Was macht euer Fisch, wenn er unbeobachtet durch das Museum "schwimmt"? Treibt er Unfug oder schaut er sich vielleicht seine Lieblingskunstwerke an?
Überlegt euch, welches die wichtigsten Szenen sind, wo es spannend wird und wie das Ende aussieht?
Schritt 2: Die Struktur
Nehmt einen Zeichenkarton (DIN A 4) und legt ihn als Querformat vor euch auf den Tisch. Teilt nun das Papier mit Bleistift und Lineal in 2 gleich große Spalten mit mehreren Kästchen ein - so wie bei einem Comic. Die Kästchen, die später die Einzelbilder enthalten, dürfen unterschiedlich breit sein. Lasst oben etwas Platz für den Titel eurer Geschichte.
Schritt 3: Geschichte zeichnen und kolorieren
Es kann losgehen. Zeichnet eure Geschichte Bild für Bild mit dem Bleistift. Danach könnt ihr die Linien mit einem schwarzen dünnen Filzstift nachziehen und die Bilder farbig ausmalen.
Was ihr dazu braucht:
Storyboard: weißen Zeichenkarton (DIN A4) und Stifte
Bildergeschichte: weißes Papier (DIN A4), dünner Filzstift (schwarz), bunte Filzstifte, Buntstifte oder Wasserfarben.